In der Nacht zum Mittwoch wurden nach Medienberichten erneut Rettungsaktionen für Migranten in Booten durchgeführt. Ein Schlauchboot befand sich in der Nähe von Fuerteventura und zwei weitere in der Nähe von Gran Canaria. Darüber hinaus wurde ein viertes Boot gemeldet, dessen Position aber noch nicht bekannt ist.
Ein Handelsschiff, die Star Toscana, konnte in einer von der spanischen Seenotrettung koordinierten Rettungsaktion die 54 Insassen eines Schlauchbootes retten, das 96 Kilometer vor Fuerteventura, in marokkanischen Gewässern nördlich von Tarfaya, gesunken war.
Das Boot wurde bereits seit Montag gesucht, als es den Insassen gelungen war, über ein Satellitentelefon einen Notruf an das Koordinationszentrum in Tarifa (Cádiz) abzusetzen.
Dieser Notruf wurde am Dienstag von der Star Toscana befolgt, einem fast 200 Meter langen Frachtschiff unter der Flagge der Marshallinseln, das von Gibraltar nach Brasilien unterwegs war.
Die Star Toscana wurde angewiesen, längsseits des bereits treibenden Schlauchboots zu bleiben und auf das Eintreffen eines Rettungsschiffes zu warten, sofern keine unvorhergesehenen Umstände eintreten.
Dann fielen aber zwei Insassen des Bootes ins Wasser. Die Besatzung des Handelsschiffes warf ihnen Schwimmwesten zu, mit denen sie zurück ins Schlauchboot gelangten, doch dann begann dieses zu sinken.
Mit Hilfe von zwei Rettungsinseln gelang es der Besatzung der Star Toscana, alle Personen an Bord zu retten.
Alle Personen, die sich an Bord des Schlauchboots befanden, wurden dann sicher an Bord der Salvamar Ízar von der Seenotrettung übernommen, die mit ihnen in Richtung Fuerteventura fuhr. Die Salvamar Ízar erreichte den Hafen von Gran Tarajal mit den 54 Geretteten gegen 22.50 Uhr.
Die Seenotrettung Salvamento Marítimo hat darüber hinaus am Mittwochmorgen 122 Menschen aus Ländern südlich der Sahara gerettet und auf Gran Canaria an Land gebracht. Sie waren in zwei Schlauchbooten unterwegs, die am Dienstag von Kap Boujdour an der Nordküste der Westsahara aufgebrochen waren.
Die Besatzungen der Guardamar Caliope und der Helimer 205 der Seenotrettung waren an diesem Doppeleinsatz beteiligt, der das Leben dieser Menschen rettete.
Die Boote mit den Migranten waren am Mittwoch in den Morgenstunden 132 Kilometer östlich von Arguineguín im Südwesten von Gran Canaria gesichtet worden.