Die Regierung der Kanarischen Inseln fordert die spanische Regierung auf, angesichts des starken Anstiegs der Migration zu reagieren und Maßnahmen zu ergreifen. Dazu müsse die spanische Zentralregierung in den Herkunftsländern tätig werden und zugleich die Hilfsmittel auf den Inseln aufstockt, um eine menschenwürdige Behandlung der Migranten zu gewährleisten. …
Die Regierung der Kanarischen Inseln warnt laut einem Bericht auf ihrer Website, dass sich die Zahl der in diesem Monat auf dem Archipel ankommenden Migranten im Vergleich zum August 2023 verdoppelt habe. Konkret seien 2.692 Menschen angekommen oder gerettet worden, im Vergleich zu 1.075 im gleichen Monat des letzten Jahres.
Der Anstieg der Zahl der Boote im August bestätige die Befürchtung der kanarischen Regierung, dass ein kritischer Herbst bevorstehe, ohne dass die spanische Zentralregierung angesichts dieses humanitären Dramas irgendwelche Anzeichen von Besorgnis zeige oder Präventivmaßnahmen ergreife. Die zu erwartenden guten Wetterbedingungen im September und Oktober deuteten auf eine Zunahme der Bootsankünfte hin, die aufgrund der politischen Krise im Senegal, der Instabilität in der Sahelzone und der durch den Krieg in der Ukraine verschärften Hungersnot in Afrika noch größer sein könnte.
Alle Berichte und Analysen stützten diese Befürchtung. Die in der Region tätigen Nichtregierungsorganisationen warnen, dass die Situation sehr besorgniserregend sei und sie zum jetzigen Zeitpunkt das Ausmaß der Krise nach September nicht absehen könnten.
Angesichts dieser Situation fordern die Kanarischen Inseln Madrid auf, sofort zu reagieren, um eine weitere Migrationskrise auf dem Archipel zu verhindern.
Mehr und bessere Hilfe
Die Regierung der Kanarischen Inseln fordert die spanische Regierung insbesondere dazu auf, die Maßnahmen und Einrichtungen zur Unterstützung der Einwanderer an Land zu verstärken. Sie prangert an, dass die Defizite bei den Ressourcen auf El Hierro und La Gomera besonders gravierend seien und dass die Zentralregierung keine Maßnahmen ergriffen habe, um sie zu beheben.
El Hierro sei die Insel mit dem höchsten Migrationsdruck im August: fast 1.000 Personen, gefolgt von Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa. Tatsächlich kamen in diesem Monat 38 % aller Migranten auf El Hierro an. Die Insel verfügt jedoch nur über zwei Aufnahmezentren, in denen Erwachsene und Minderjährige unter überfüllten Bedingungen warten müssen, bis sie auf andere Inseln verlegt werden.
Im Falle von La Gomera habe der Staat keinen einzigen Platz für die Betreuung der Migranten zur Verfügung gestellt. Dieser inakzeptable Mangel an Ressourcen habe dazu geführt, dass eine Gruppe von Menschen diesen Monat 24 Stunden in einer Hütte im Hafen der Insel ausharren musste.
Die Regierung der Kanarischen Inseln wird in Kürze eine Sitzung mit dem Roten Kreuz und der Spanischen Kommission für Flüchtlingshilfe abhalten, um die Entwicklung der Migrationskrise und die zu ihrer Bewältigung erforderlichen Ressourcen zu analysieren.
Überstellung von Minderjährigen
Schließlich fordert die kanarische Regionalregierung die spanische Regierung erneut auf, sich mit größtmöglicher Sorgfalt um die Lösung des Problems zu bemühen, das die autonome Gemeinschaft bei der Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen hat.
Die kanarische Regierung erinnert daran, dass die auf der Sektorkonferenz gemachten Zusagen, die Minderjährigen an andere Gemeinden überstellen, noch immer nicht erfüllt worden seien.
Allein in diesem Jahr seien bisher 1.598 unbegleitete Minderjährige auf den Inseln angekommen, dazu kämen mehr als 100 in der vergangenen Woche.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren seien jedoch nur 346 Minderjährige in zwölf autonome Gemeinschaften überstellt worden. Im Jahr 2022 seien nur 17 Kinder und Jugendliche überstellt worden, während die Sektorkonferenz im Juli desselben Jahres die Überstellung von 340 Minderjährigen beschlossen habe und für 2023 eine weitere Überstellung von 342 Minderjährigen in Aussicht gestellt worden sei.
Die Regionalministerin für Soziales, Gleichberechtigung, Jugend, Kinder und Familien, Candelaria Delgado, habe in einem Schreiben an den amtierenden spanischen Minister für Integration, soziale Sicherheit und Migration, José Luis Escrivá, darauf gedrängt, dringend Lösungen für die Solidarität bei der Betreuung unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in den verschiedenen autonomen Gemeinschaften zu suchen.
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