News aus Teneriffa • Kanarische Inseln aktuell

Bild-Quelle: Website Ben Magec-Ecologistas en Acción

Mit dem Slogan „Canarias tiene un límite“ (Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze) werden am morgigen Samstag viele Menschen auf allen Kanarischen Inseln auf die Straße gehen, um gegen das derzeitige Tourismusmodel zu protestieren – aber nicht gegen den Tourismus generell.

Einer der Organisatoren dieser Proteste, die Umweltorganisation „Ben Magec – Ecologistas en Acción“ (Ökologen in Aktion) begründet die Aktivitäten auf seiner Website unter anderem so:

„Während sich die politische Klasse mit Rekordzahlen für den massiven Zustrom von Touristen auf unsere Inseln und mit Milliardengewinnen brüstet, halten wir einen weiteren Rekord in Sachen Armut und sozialer Ungleichheit: Mehr als 35 % der Bevölkerung sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, mehr als 13 % leben in extremer Armut und die Arbeitslosenquote liegt bei 20 %. Die Daten sind erschreckend. Der Verband Ben Magec – Ökologen in Aktion fragt sich, wohin dieser Reichtum fließt. Hinzu kommt, dass der Zugang zu angemessenem Wohnraum immer schwieriger wird (die Kanarischen Inseln sind die Region Spaniens, in der die Preise für Wohnraum am stärksten gestiegen sind), was unter anderem auf die übermäßige Belegung von Immobilien durch die enorme Zunahme von Ferienwohnungen oder den Erwerb von Häusern durch Nichtansässige zurückzuführen ist, die übermäßige Ausschöpfung der Grundwasservorräte, die mit einer noch nie da gewesenen Wasserkrise einhergeht, die unkontrollierte Ableitung von Abwässern ins Meer, die unerträgliche Beanspruchung von Tausenden von Kilometern Küste, die zunehmende Überlastung und Verschmutzung von Naturschutzgebieten, der mangelnde Schutz unseres historischen Erbes und die Verkleinerung unserer landwirtschaftlichen Gebiete aufgrund der übermäßigen touristischen Nutzung. Eine düstere Aussicht, die die Bürger der Kanarischen Inseln veranlasst hat, sich zur Wehr zu setzen.“

„Am Samstag, den 20. April, werden wir auf die Straße gehen, um die Kontrolle über eine Situation zu fordern, die uns erstickt und uns aus unserem eigenen Gebiet vertreibt. Die acht Kanarischen Inseln haben bereits zu ihren Mobilisierungen aufgerufen, denen sich andere Orte außerhalb des Archipels wie Malaga, Granada, Madrid, Barcelona, Berlin oder London angeschlossen haben. Es ist an der Zeit, einen Wechsel des Modells zu fordern und erneut von allen Inseln zu rufen: Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze!“ (Die Redaktion übernimmt keine Garantie für die korrekte Übersetzung.)

Die erwähnte Protestaktion in Berlin soll am Samstag ab 13.00 Uhr auf dem Pariser Platz neben dem Brandenburger Tor stattfinden.