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Torres Konferenz der Regionalpräsidenten
Torres auf der Konferenz der spanischen Regionalpräsidenten | Bild-Quelle: Gobierno de Canarias

Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, forderte in seiner Rede auf der 26. Konferenz der spanischen Regionalpräsidenten, die am heutigen Sonntag auf der Insel La Palma stattfand, dass sich die spanischen Gemeinschaften zu einem gemeinsamen verantwortungsvollen Umgang mit den minderjährigen Migranten, die an den Küsten der Kanarischen Inseln ankommen, verpflichten sollten …

Torres forderte außerdem die EU auf, die Verabschiedung des Pakts zu Asyl und Migration zu beschleunigen, damit die Last des Migrationsphänomens nicht allein den Grenzländern und -regionen aufgebürdet wird, sondern mit Ausgewogenheit, Gerechtigkeit und echter Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten angegangen werden kann.

Torres ist der Ansicht, dass die erfolgreiche Reaktion der EU auf die russische Invasion in der Ukraine, bei der etwa 3 Millionen Ukrainer als Flüchtlinge in die EU kamen, auch auf die anderen Migranten ausgedehnt werden sollte, die aus verschiedenen Ländern und Kontinenten nach Europa kommen, wie es zwischen den Kanarischen Inseln und Afrika der Fall ist. Er betonte, dass er zwar für die Unterstützung einiger spanischer Regionen bei der Aufnahme von minderjährigen Migranten dankbar sei, dass die Inseln in den letzten zwei Jahren jedoch durchschnittlich 3.000 Jungen und Mädchen aufgenommen hätten (jetzt nur noch 2.804), was etwa 1.500 pro einer Million Einwohner des Archipels bedeute. Dies stünde in starkem Kontrast zu den 208 Minderjährigen, die das übrige Spanien von den auf den Kanarischen Inseln ankommenden Migranten aufnehme.

„Wir nehmen 40-mal so viele Minderjährige auf, wie uns zustehen würden“, erklärte er.

Obwohl Torres bekräftigte, dass die Kanarischen Inseln sich bereit erklärt haben, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen, hält er es für unerlässlich, dass die Inseln ihre Verantwortung für diese anderen Migranten teilen, die auf See in Schlauchbooten und kleinen Booten ihr Leben riskieren und oft verlieren, da sie ebenfalls vor ungerechten Kriegen, totalitären Systemen, politischer Verfolgung, Hunger oder wachsenden Phänomenen wie dem Klimawandel und der globalen Erwärmung fliehen. „So wie wir auf die ukrainische Diaspora reagieren, müssen wir auch auf die afrikanische Diaspora reagieren“, bemerkte er in seiner Rede und erinnerte daran, dass zwischen 2020 und 2021 auf den Kanarischen Inseln 50.000 Afrikaner angekommen sind.

Er erinnerte daran, dass der Staatshaushalt für 2022 zwar erstmals 50 Millionen für die Migration auf den Kanarischen Inseln vorsieht, dass aber die Ausgaben im Jahr 2021 auf 70 Millionen gestiegen sind, sodass größere Anstrengungen erforderlich seien. Er schlägt außerdem eine sofortige Umverteilung der Minderjährigen auf die anderen Regionen vor, die, wie im Falle der Ukrainer, kriegsbedingte Gründe geltend machen.

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