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2022 04 27 Kanaren Fernarbeit
Telearbeiterin im Freiluftbüro | Bild-Quelle: Gobierno de Canarias

Das Ministerium für Tourismus, Industrie und Handel der kanarischen Regierung hat über das öffentliche Unternehmen Turismo de Islas Canarias die Mittel für die im vergangenen Jahr eingeleitete Strategie zur Gewinnung von „Fernarbeitern“ oder Telearbeitern erhöht …

Mit dieser wirtschaftlichen Stärkung soll die Anzahl dieser Touristen weiter gesteigert werden, die laut Nomad List, dem weltweiten Referenzportal für diesen Sektor, im Jahr 2021 bei 3.852 pro Monat lag, was einer Gesamtzahl von 46.224 im vergangenen Jahr entsprach.

„Wir haben unsere Erwartungen mehr als erfüllt, denn wir wollten innerhalb von fünf Jahren 30.000 Telearbeiter anziehen. Diese Zahl haben wir in nur einem Jahr bereits übertroffen“, sagt die Tourismusministerin Yaiza Castilla. „Dies ist zweifellos ein Meilenstein, der unser Reiseziel begünstigt, da es sich um ein Nischensegment handelt, das uns aufgrund seiner langen Verweildauer und der höheren und besser verteilten Touristenzahlen zugute kommt“, fügt sie hinzu.

Der kanarische Tourismus investiert zwei Millionen Euro, um die Ankunft von drei Segmenten von Langzeittouristen zu konsolidieren: „Remote Workers“, „Silver Plus“ und professioneller Sporttourismus. Das übertrifft damit die 500.000 Euro, die im vergangenen Jahr für jedes dieser Segmente bereitgestellt wurden. Ein Betrag, der sich im Falle von Fernarbeitern auf 600.000 Euro im Jahr 2022 erhöhen wird und der neben anderen Kommunikationsmaßnahmen für eine Werbekampagne verwendet wird, die Ende des Jahres in verschiedenen europäischen Märkten startet. „Wir engagieren uns in beispielloser Weise für die Diversifizierung unseres Tourismusmodells, um unsere Abhängigkeit von anderen, schwächeren Segmenten zu verringern“, sagt Castilla.

Was die Fernarbeiter betrifft sei es gelungen, die Kanarischen Inseln als „das Büro mit dem besten Klima der Welt“ zu positionieren. Dieses kommunikative Konzept habe es ermöglicht, in der Rangliste der besten Standorte der Welt für Telearbeiter aufzusteigen. Nomad List zähle dazu vier Inseln: Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura. Diese Plattform prognostiziere auch, dass bis 2023 jährlich 87.480 Fernarbeiter auf die Inselgruppe kommen könnten, was einen Zuwachs von 90 Prozent in diesem Tourismussegment bedeuten würde.

Die wichtigsten Märkte

Nomad List ist das Portal mit der größten Gemeinschaft von Telearbeitern in der Welt. Es funktioniert auf Abonnementbasis und bietet ihnen Informationen zu den wichtigsten Aspekten, die für die besten Länder und Städte für Telearbeit von Interesse sind, wie Lebenshaltungskosten, Visumtypen, Sicherheit, Klima, usw.

Auf der Grundlage dieser Besuche sammelt die Plattform Daten über die Beliebtheit jedes Zielortes in den verschiedenen Entsendeländern, wobei die Anzahl der Telearbeiter, die den Zielort besuchen, im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung des jeweiligen Landes berücksichtigt wird. Die Tschechische Republik, die Schweiz, Großbritannien, die Niederlande und Frankreich sind die europäischen Herkunftsländer mit den größten Auswirkungen auf die Kanarischen Inseln im Verhältnis zur Größe ihrer Herkunftsbevölkerung.

In absoluten Zahlen sind nach Schätzungen desselben Referenzportals die europäischen Märkte, die sich am häufigsten für die Inseln für Telearbeit entscheiden: Großbritannien (33 Prozent), Frankreich (15 Prozent), Deutschland (14 Prozent), Spanien (9 Prozent) und Italien (7 Prozent).

Private Projekte

Bei der Erreichung dieser Zahlen hebt Castilla das große Engagement des Privatsektors bei der Unterstützung der kanarischen Tourismusstrategie hervor. Das geschehe durch Neuformulierung eines Teils des Beherbergungssektors, um ihn an diese Touristen anzupassen. Es seien „Coworking“-Räume, „Coliving“ und andere spezialisierte Produkten entwickelt worden, die es ermöglichen, weiterhin Fortschritte zu machen und zu bestätigen, dass sich das Reiseziel in den letzten Monaten als Maßstab für diese neue Reiseform etabliert habe.

Eines dieser Projekte ist das Tigotán Hub Cowork & Sand, das neue Projekt des Hotels Cristina by Tigotán, ein Hotel in Las Palmas de Gran Canaria, das in sein Geschäftsmodell eine neue, speziell auf Telearbeiter ausgerichtete Linie mit einer Fläche von 1.800 Quadratmetern integriert, die ausschließlich diesem neuen Arbeits- und Lebensstil gewidmet ist.

Darüber hinaus werden spezialisierte Treffen veranstaltet, wie die dritte Ausgabe von Pueblos Remotos, einer Initiative, die Telearbeit mit der ländlichen Welt verbindet und die als Neuheit dieses Mal auf La Palma stattfindet, was die Bedeutung, die diese Insel auf dem Markt der Telearbeit und der Anpassung ihres Angebots annimmt, deutlich widerspiegelt. Die Anmeldefrist für diese dreiwöchige Erfahrung (vom 4. bis 25. Juni) endet am Samstag, den 30. April, und die Anmeldung kann über die Website www.pueblosremotos.com/fuencaliente erfolgen.

Ein weiteres, auf den Inseln regelmäßig stattfindendes Treffen zum Thema Telearbeit sind die Thriving Nomads, deren dritte Ausgabe im vergangenen März auf Gran Canaria stattfand. Es handelt sich um ein Forum, das Experten aus dem Bereich der Telearbeit zusammenbringt, um Praktiken und Strategien zu fördern, die sich positiv auf Unternehmen und Freiberufler auswirken, die sich für eine Philosophie der dezentralen Arbeit entscheiden.

Von den Kanarischen Inseln stammt auch DigiNomads (www.diginomads.app), eine Anwendung zur Suche nach professionellen Mitarbeitern und zur Schaffung einer Gemeinschaft auf der Grundlage von Geolokalisierung, die von Giacomo Bastianelli entwickelt wurde, einem Telearbeiter, der während der Ausgangssperren auf die Inselgruppe zog. Seitdem arbeitet die treibende Kraft hinter dem Projekt von Italien, Frankreich und den Kanarischen Inseln aus in der Ferne.

Schließlich gibt es noch das RemoteBook. Islas Canarias (www.theremotebooks.com), ein Reiseführer über den Archipel speziell für Telearbeiter, der von Telearbeitern der Kanarischen Inseln erstellt wurde, von denen einer die Escuela de Trabajo Remoto gegründet hat, die erste spanische Beratungsstelle für Telearbeit.

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