Bild-Quelle: Screenshot eines Videos auf Twitter @policia
Die Policía Nacional zerschlug zwei kriminelle Organisationen, die sich auf den Handel mit Migranten zwischen Marokko und den Kanarischen Inseln spezialisiert hatten …
Die Führer dieser Organisationen sollen laut einer Presseinformation der Polizei für die Ankunft von 204 marokkanischen Migranten in sechs kleinen Booten vor den Küsten von Lanzarote (5) und Fuerteventura (1) verantwortlich sein.
Es wurden acht Personen verhaftet, davon auf den Kanarischen Inseln in den Provinzen Las Palmas vier, in Murcia zwei, in Cádiz eine und Vizcaya eine, alle wegen Straftaten gegen die Rechte ausländischer Bürger, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Urkundenfälschung. Drei der Festgenommenen befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft.
Nach mehreren Untersuchungen und Ermittlungen der Policía Nacional konnte die Existenz von zwei kriminellen Organisationen geklärt werden, die sich dem Handel mit marokkanischen Migranten widmeten, perfekt strukturiert und miteinander verbunden waren und von der marokkanischen Küste bis zu den Kanarischen Inseln operierten.
204 geschleuste Migranten
Die Ermittlungen deckten sowohl den Modus Operandi der Organisationen als auch die Rolle ihrer Mitglieder auf, die Anführer, die benutzten Routen, die Abfahrtsorte und die Beträge, die den Migranten für die Überfahrt nach Spanien in Rechnung gestellt wurden. Es konnte herausgefunden werden, dass die Führer der Organisationen für die Überfahrt von sechs kleinen Booten auf die Inseln Lanzarote und Fuerteventura verantwortlich waren, auf die sie 204 marokkanische Migranten gebracht hatten.
Gewinne von mehr als 600.000 Euro
Die Ermittler konnten auch herausfinden, dass das kriminelle Netzwerk durchschnittlich 3.000 Euro pro Migrant verlangte, wobei anfangs 4.000 Euro gefordert und der Preis auf 2.500 Euro gesenkt wurde, wenn nicht genug Interessierte zusammenkamen, um die volle Kapazität des Bootes zu erreichen. Davon ausgehend wird der Gewinn für die Organisationen auf mehr als 600.000 Euro geschätzt.
Nachdem alle Beweise vorlagen, um die Organisationen zu zerschlagen, wurde eine Operation in mehreren Provinzen geplant, an der fast 100 Polizisten teilnahmen. Dabei wurden drei Hausdurchsuchungen bei den Anführern der Organisationen durchführten, insbesondere in Sotogrande (Cádiz), Lorquí (Murcia) und Lanzarote (Las Palmas). Es konnten zahlreiche Datenspeicher sowie Unterlagen über die wirtschaftlichen Transaktionen zur Bezahlung der Bootsfahrten beschlagnahmt werden.
Die acht verhafteten Personen wurden den Justizbehörden als Verdächtige im Zusammenhang mit Straftaten gegen die Rechte ausländischer Bürger, der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und der Urkundenfälschung übergeben.