Das Tabaiba-Gebäude am heutigen Mittwoch mit dem Transparent an der Hauswand und dem Wasserwagen auf der Straße | Bild: Teneriffa-heute.
Während sich der Bürgermeister von Granadilla de Abona mit der Präsidentin von UNICEF Canarias traf, um die Anerkennung als kinder- und jugendfreundliche Gemeinde in die Wege zu leiten, prangert an einer Häuserwand in dieser Gemeinde, direkt neben einer Schule, ein Transparent jedoch die derzeitigen Zustände an …
„Fast 40 Kinder ohne Wasser seit Mittwoch. Wo sind die Rechte der Kinder?“ – wird auf dem Transparent gefragt.
Es befindet sich am Edificio Tabaiba in San Isidro, zu dem seit Jahren Rechtsstreite geführt werden, nachdem der Eigentümer weder Baugenehmigung noch Eigentumsrecht an den Gebäuden nachweisen kann und sich wohnungslose Familien dort eine Unterkunft geschaffen haben.
Die Räumungsklage des Eigentümers des Grundstücks wurde Ende Mai von einem Gericht zugunsten von vorerst sieben Familien zurückgewiesen, weitere Verfahren laufen noch.
Die vom Grundstückseigentümer beauftragte Firma hat inzwischen aber die Zugänge zu den Wassertanks mit der Begründung geschlossen und versiegelt, dass das Gebäude nicht über eine Bewohnbarkeitsbescheinigung für fließendes Wasser verfüge. Das stimmt auch, denn laut Grundbucheintrag gibt es dort nicht mal ein Gebäude.
Im Zusammenhang mit dem ersten Gerichtsurteil zugunsten der sieben Familien hatten sich die Behörden verpflichtet, Alternativen für die Unterkunft der Menschen zu finden, wobei sogar der Kauf des Tabaiba-Gebäudes in Erwägung gezogen wurde.
Bis jetzt sind aber noch keine greifbaren Ergebnisse zu sehen. Im Gegenteil: Die Wasserversorgung hat sich für die Bewohner noch verschlechtert. Da die Wassertanks nicht mehr genutzt werden dürfen, haben die Bewohner nur die Möglichkeit, Wasserflaschen vom Wasserwagen zu kaufen. Inzwischen warten die betroffenen Familien auf den von der Gemeindeverwaltung angekündigten Sachverständigen zur Überprüfung der Wassertanks. Doch das scheint keine Priorität zu haben – auch nicht bezüglich der Rechte der Kinder und Jugendlichen.
