2025 12 01 Rotschnabelkakadus Loro Parque Teneriffa
Zucht von Rotschnabelkakadus | Bild-Quelle: LPF

Die Geburt erfolgte nach jahrelanger fachkundiger Arbeit der Biologen und Tierpfleger des Parks, die sich mit außergewöhnlichem Einsatz für das Wohlergehen und die Fortpflanzung dieser äußerst empfindlichen Tierart eingesetzt haben.

„Wir sind sehr glücklich, denn nach jahrelangen Versuchen ist es uns zum ersten Mal gelungen, diesen seltenen Vogel im Loro Parque zu züchten. Eine Zeit lang war die Situation kritisch, da das Küken Schwierigkeiten hatte, aus dem Ei zu schlüpfen, aber mit ein wenig Hilfe unserer hochqualifizierten Tierpfleger gelang ihm die Geburt und nun wird es bestens versorgt“, erklärte Marcia Weinzettl, Biologin und Vogelpflegerin der Loro Parque Fundación.

Die Art, die aus dem äußersten Südwesten Westaustraliens stammt, ist für ihre Brut auf alte Eukalyptuswälder angewiesen. Der Verlust dieser Bäume, die Konkurrenz durch Wildbienen und die illegale Jagd haben jedoch zu einem erheblichen Rückgang ihrer Populationen geführt.

Der zoologische Direktor des Loro Parque, Mike Jordan, hob die Bedeutung dieses Erfolges hervor: „Die Geburt dieses Jungtieres ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt der Art. Der Loro Parque kümmert sich nicht nur hier im Park um die Art, sondern arbeitet auch im gleichen Lebensraum in Westaustralien daran, den vom Aussterben bedrohten Carnaby-Kakadu zu erhalten, der denselben Lebensraum teilt und für sein Überleben auf dieselben Eukalyptuswälder angewiesen ist.“

Der wissenschaftliche Direktor Rafael Zamora unterstrich den wissenschaftlichen und strategischen Wert dieser Geburt: „Dieser Erfolg ist nicht nur eine erfolgreiche Fortpflanzung, sondern auch die Bestätigung, dass unsere Methoden des Managements, der Umweltanreicherung und der biologischen Überwachung selbst den Bedürfnissen der komplexesten Arten gerecht werden können. Der Rotschnabelkakadu reagiert äußerst empfindlich auf Veränderungen und benötigt sehr spezifische Bedingungen, um sich fortzupflanzen. Dass dies zum ersten Mal in Europa gelungen ist, markiert einen Wendepunkt für die Ex-situ-Programme dieser Art.“

„Unser Ziel ist es nicht nur, stabile Populationen unter menschlicher Obhut zu erhalten, sondern auch Erkenntnisse zu gewinnen, die für den Schutz in ihrem natürlichen Lebensraum von Nutzen sind. Alle Daten, die wir sammeln, vom Fortpflanzungsverhalten bis zur Brut- und Aufzuchtphase, werden an australische Institutionen weitergegeben, um die weltweiten Bemühungen zur Erholung der Art zu unterstützen“, fügte Zamora hinzu.

Diese Geburt zeigt einmal mehr, wie wichtig gut geführte Naturschutzzentren sind. Angewandte Wissenschaft und langfristiges Engagement können das Schicksal von Arten verändern, die heute vom Aussterben bedroht sind.

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