Traue niemals Deinen Augen, sondern glaube nur an das Registrierungssystem der spanischen Post …
Allgemein habe ich gar keine Probleme mit der spanischen Post Correos auf Teneriffa. Unser Zusteller wohnt gleich im Nebenhaus und wir verstehen uns prächtig. Aber zuweilen frage ich mich schon, ob ich mich im falschen Film befinde.
So hatte es mich schon erstaunt, als ich im ersten Quartal dieses Jahres mehr als zwei Monate auf ein privates Päckchen aus Deutschland warten musste, obwohl dies bereits zwei Tage nach der Einlieferung bei der Post in Madrid registriert war – und in den folgenden Tagen immer wieder neu registriert wurde. Schließlich kam es dann doch noch an. Eine Freundin beruhigte mich, denn ihr Paket aus Italien brauchte ganze sechs Monate. So gesehen hatte ich noch großes Glück – es überhaupt erhalten zu haben. Damit komme ich zum eigentlichen Thema.
Wenn man Waren über das Internet bestellt, kann es schon mal passieren, dass ihr Versand etwas länger dauert. Und wenn das dann in die Urlaubszeit hineinragt, dann kann es schon einmal vorkommen, dass man beim Eintreffen der Ware gerade nicht zu Hause ist. Eigentlich kein Problem, wenn man innerhalb der nächsten sieben Tage zurückkommt und die Sendung direkt in der Poststelle abholt. So zumindest meine Information und auch Erfahrung. Und wenn man sicherheitshalber vorher noch bei der Poststelle anruft und man die Auskunft erhält, bis wann man die Sendung abholen muss, bevor sie automatisch zurückgeschickt wird, dann scheint alles geregelt zu sein. Also noch schnell hin am vorletzten Tag, zumal die Ware bei Empfang bezahlt werden sollte.
Nun weiß ich nicht, wie es in den Lagerräumen solch einer Postfiliale aussieht, aber die nette Kollegin brauchte zwei Anläufe, um das Paket ausfindig zu machen, was die Leute in der Schlange hinter mir nicht so gut fanden. Aber es war erst einmal da. Was die Bezahlung angeht, so muss ich mir die Schuld geben, denn aus früheren Erfahrungen wusste ich, dass man bei Correos nur bar zahlen kann, es sei denn, man hat ein Postkonto. Das habe ich aber nicht. Und ich hatte das auch völlig vergessen, weil man hier auf den Kanaren fast alles mit Karte bezahlen kann, sogar meist den Lottoschein, den man auf der Straße kaufen kann. Auch bei deutschen Restaurants bin ich auf Teneriffa in den ersten Jahren auf das Barzahlungsphänomen gestoßen, in den letzten Jahren aber nicht mehr. Also: Ab zur Bank und Geld holen.
Glücklicherweise war die Bank nicht so weit entfernt und nach einer Viertelstunde war alles erledigt – zumindest konnte ich mich dann wieder an die Schlange anstellen. Als ich es freudestrahlend bis zum Schalter geschafft hatte und die nette Frau zu meinem schwarzen Paket griff – nur die Verpackung war schwarz –, war ich eigentlich guter Dinge. Was mich etwas nervös machte, war, dass sie immer wieder den Strichcode einscannte und die Tastatur ihres Computers immer unwilliger beanspruchte. Nach einer Rücksprache mit dem neben ihr sitzenden Kollegen erklärte sie mir dann, dass sie mir das Paket nicht aushändigen könne, weil es bereits zurückgeschickt worden sei – so zumindest die Auskunft ihres Buchungssystems. Auf meine erstaunte Frage, ob sie nicht gerade das Paket in ihrer Hand hielte, bestätigte sie mir das zwar, aber sie könne es nicht ausgeben. Das läge auch daran, dass die Ware noch bezahlt werden müsse, aber genau dieser Teil im System nicht mehr vorliege, da das Paket schon am Vortag zurückgeschickt worden sei. Aber weshalb hatte sie mich dann zur Bank geschickt, um das entsprechende Bargeld abzuheben? Sie könne auf jeden Fall nichts machen, und ihr Kollege bestätigte mir das. Damit wird das Paket, das ich bereits vor mir hatte, an den Absender zurückgeschickt. Und die Dame konnte überhaupt nicht verstehen, weshalb ich etwas ungehalten war. Auch wenn das Paket nur einen Meter von mir entfernt in ihren Händen lag, dann bedeutet das noch lange nicht, dass es auch wirklich vorhanden war. Das passiert immer dann, wenn das Computersystem die Bestimmung übernimmt und der menschliche Geist völlig abgeschaltet wird.
Und die Kunden, die hinter mir warteten, starrten bei meinem Abgang mehrheitlich ganz interessiert auf die dunklen Bodenfliesen und waren offenbar froh darüber, dass ich nun endlich den Platz am Schalter räumte.
EIN KOMMENTAR VON DIETMAR A. HENNIG
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